Neubau Unterführung Schlösslstraße
Neubau Unterführung Schlösslstraße

Ein Durchlaß wird der heutigen Zeit angepasst

Von März bis zum Dezember 2015 stand der Neubau der Bahnunterführung an der Schlößlstraße im Fokus der Anwohner an dieser Straße und der Straßenbenutzer, die auf dem kürzesten automobilen Weg von Großkarolinenfeld nach Rosenheim oder der Gegenrichtung wollten. Für die einen war es ein dreiviertel Jahr sehr ruhig, die anderen mussten große Umwege über Deutelhausen oder Kolbermoor in Kauf nehmen. Die Bilder dokumentieren ein wenig die Wandlung von der engen Durchfahrt zu einem, wie man heute sagen würde, modernen Verkehrsdurchlaß.

Rudi Stocker, 1. Vorstand

Vor dem Umbau

Die ersten drei Fotos zeigen den Zustand vor dem Abriß der alten Unterführung. Aufnahmen vom Nachmittag des 31. März 2015, ca. 16.30 Uhr. Zu den ersten Arbeiten der Bahn gehörte die Abtragung der alten Unterführung, damit für jedes Richtungsgleis der zweigleisigen Hauptbahn München - Rosenheim eine Hilfsbrücke eingeschoben werden konnte. Die neue Unterführung entstand dann im Laufe des Jahres bei laufenden Bahnbetrieb und gesperrter Straße genau unter den Hilfsbrücken. Im Gegensatz zu anderen Brückenbaustellen, wo eine neue Brücke (oder Unterführung) neben der alten errichtet und dann eingeschoben wird, wurde hier aus Platzgründen der Bau darunter erwogen und die Brücke dann abschließend auf Höhe gebracht.

Spundwände und Hilfsbrücke

Die nächsten sechs Bilder zeigen den Zustand vom Nachmittag, 2. Mai 2015, ca. 15.45 Uhr. Die seitlichen Spundwände schützen den Bahndamm vor dem Abrutschen. Die Hilfsbrücke erscheint in seiner Stärke recht filigran, erlaubt aber beim Darüberfahren eine zugelassene Geschwindigkeit für Eisenbahnfahrzeuge von 90 km/h. Die Gründung im Boden musste sehr tief ausfallen, da durch den Rosenheimer Seeton der Untergrund auch hier instabil ist. Mehrmals musste am Anfang der Brückenarbeiten am Bahndamm Schotter nachgefüllt werden, weil der vorhandene Schotter teilweise im Nirwana des Bodens verschwand. Die Bahnunterführung wurde aber nicht nur an den Spundwänden tief ausgehoben, sondern später auch auf ganzer Straßenbreite.

Holzverschalung

Die nächsten fünf Fotos stammen vom 4. Juli 2015, ca. 16.00 Uhr. An der Holzverschalung erkennt man schon die Form der neuen Brücke. Wie oben erwähnt wurde, wird die Brücke an Ort und Stelle neu errichtet und dann noch oben gehievt.

Anhebung und Fertigstellung

Auf den folgenden Bildern ist zu sehen, wie die neue Brücke bereits in die Endlage gebracht ist. Auf dem einen Bild vom 17.09.2015, 16.15 Uhr sind noch die Hilfsstützen zu sehen. Die weiteren fünf Fotos stammen vom 3. Oktober, ca. 16.30 Uhr und zeigen eine im Rohzustand schon fertige Bahnunterführung. Auf der neuen Brücke befinden sich aber immer noch freitragend die Hilfsbrücken. Diese wurden erst jeweils Samstagabend bis Montagmorgen 10. - 12. (Regelgleis Richtung Süden) und 17. - 19. Oktober (Regelgleis Richtung Norden) wieder ausgebaut. Vom ersten Wochenende zeigen am Regelgleis Großkarolinenfeld - Rosenheim eine Woche später die beiden Bilder vom 17. Oktober ca. 13.30 Uhr. Die auf dem Foto noch sichtbare linke Hilfsbrücke (Regelgleis Rosenheim - Großkarolinenfeld) wurde dann an diesem Abend ausgebaut.

Beim Brückentausch wurde der Gleiskörper wieder geöffnet, die Hilfsbrücken herausgehoben und dann auf der neuen Brücke das Planum herausgearbeitet, so dass der neue Bahnkörper nun auf der neuen Brücke liegt.

Straßenarbeiten der Stadt Rosenheim

Nach Übergabe der Baustelle Anfang November 2015 durch DB Netz an die Stadt Rosenheim konnte diese nun das Straßenplanum herrichten. Vorerst nur mit einer Durchfahrhöhe von 3,30 m (gegenüber 3,20 m der alten Unterführung). Bevor nicht die Westtangente fertiggestellt ist, möchte man damit seitens der Stadt Rosenheim verhindern, dass größere LKW diese Unterführung benutzen. Der Unterbau ist aber soweit vorbereitet, dass eine spätere Tieferlegung der Straße nicht allzu große Umstände macht.

Der Fuß- und Radweg Richtung Egarten erhielt für die vier Wochen des Straßenbaus eine provisorische Abkürzung. Ob diese bleibt, weil sie mit Sicherheit auch künftig gern genommen wird, wird sich zeigen.

Die vier nachfolgenden Bilder stammen vom 30. November 2015 gegen 15.00 Uhr. Bis zur Freigabe der Unterführung am 4. Dezember 2015 ist es nicht mehr weit und die Arbeiten liegen gut im Zeitplan.

Nach Fertigstellung im Dezember 2015

Die letzten sieben Bilder in diesem Reigen zeigen Aufnahmen vom 19. Dezember 2015 gegen 12.45 Uhr. Die provisorische Abkürzung Richtung Egarten war gleich wieder Geschichte (ein Provisorium, das wirklich mal seinem Namen Ehre gab). Jetzt kann sich die Natur den nicht versiegelten Raum zurückholen und wann es mit der Tieferlegung der Straße unter der Brücke und dem Ausbau der Schlößlstraße bis Westerndorf weitergeht, kann jetzt im Januar 2016 noch nicht vorhergesagt werden.